Thema: „Weniger ist mehr“ ?! – von der Schwierigkeit, das rechte Maß zu finden
Weniger ist mehr –‚- der Satz ist paradox, ein Widerspruch in sich selbst. Und doch spricht er uns an, findet Widerhall in unserer Seele und stößt unser Nachdenken an.
Erinnerungen drängen sich auf, Bilder und Gefühle von Last und Erschöpfung, von Überdruss und Stumpf werden der Empfindungen, von Zeitdruck und rastlosem Blick auf das Morgen.
Was macht es uns Menschen so schwer, zufrieden auf das Tagwerk zu schauen und zu sehen, dass es gut war; im Augenblick zu verweilen wld zu genießen, dass er schön ist?
Unruhe und rastloses Streben kennzeichnet uns Menschen wohl ebenso existentiell wie unsere Sehnsucht nach Muße, nach beschaulichem Landleben und vormodernen Zeiten.
Wieviel Aktivität tut uns gut, brauchen wir als Herausforderung zu Wachstum und Entwicklung?
Wieviel Besinnung tut not, um achtsam sein zu können, unbeabsichtigte Nebenwirkungen zu erkennen und gesund zubleiben – stark für die Aufgaben der künftigen Tage?
Wo liegen unsere persönlichen Fallstricke und Schwächen auf dem Wege unser Maß zu finden oder es immer wieder – oft wider besseres Wissen – zu überdenken? Was macht uns verführbar, auf Erwartungen, Ansprüche, Wünsche oder situative Nöte (anderer) oft mehr einzugehen als für uns – und vielleicht auch für die anderen – langfristig zuträglich ist? Und welche Rolle spielt dabei der Prozess des Alterns, der uns immer wieder aufs Neue aufgibt, Verantwortung und Aufgaben weiterzugeben und anderen die Bühne freizumachen? Diesen und anderen Erfahrungen und Fragen möchte ich mit euch/ Ihnen nachspüren – auf dem holprigen Wege zum rechten Maß.
Wer sich einstimmen möchte, mag die letzten oder drei Wochen vor unserem Treffen jeden Abend hinschauen und notieren, ob es etwas gab, worauf der Satz zutraf:
Weniger wäre mehr gewesen!
Jörg Bürmann